Sonntag, 20. Dezember 2009

Wenn Gelenke knirschen

Gert von Kunhardt, Olympionike und ehemaliger Chefsporttrainer der Bundeswehr beschreibt in einem seiner Bücher (Keine Zeit und trotzdem fit) sehr plastisch, wieso Gelenke Bewegung brauchen:
Unsere Gelenke werden von Muskeln, Sehnen und Bändern zusammengehalten. Die wichtigste Aufgabe beim Erfüllen der reibungslosen Funktion beweglicher Knochenverbindungen hat jedoch die Knorpelschicht. Sie sorgt für die Gleitfähigkeit des Gelenklagers und dämpft gleichzeitig den Druck der aufeinanderstoßenden Knochen.
Die Knorpelsubstanz hat keine direkten Versorgungsleitungen, etwa aus der Blutbahn. Sie wird stattdessen auf dem Wege der Diffusion aus der Gelenkflüssigkeit heraus versorgt. Diese wiederum wird durch Tausende von winzig kleinen Flüssigkeitsdrüsen auf Bewegungsreize hin in die Gelenkkapsel ausgestoßen. Bleibt die Bewegung aus, dann vertrocknet gewissermaßen die Knorpelsubstanz. Sie wird abgerieben und verbraucht. Das reizt die Knochenhaut; sie beginnt zu schmerzen: ein Zeichen für Arthrose. Die Bewegungsfähigkeit wird schnell eingeschränkt. Ober 200000 Endprothesen-Operationen (Hüft- und Kniegelenke) pro Jahr in Deutschland sprechen Bände. Wir bauen weltweit die meisten Hüft- und Kniegelenkprothesen ein. Darin sind wir gewissermaßen Weltmeister.